
Davi

Daventa
Fast 19 Jahre…….du warst immer für mich da, hast mir zugehört und mich getröstet. Du warst ein fester Bestandteil meines Lebens. Und nun bist du über die Regenbogenbrücke gegangen……überraschend und unerwartet. Auch wenn du dich an unsere Vereinbarung gehalten hast, dass du, wenn es so weit ist, vor und nicht nach einem Winter gehst. Wir waren uns eben viel zu oft einig.
Liebe davi…
Es ist fast 19 Jahre her und doch erinnere ich mich ganz genau an den Tag, an dem wir uns zum ersten Mal sahen. Du standest in einem Stall, in dem du zwar gut versorgt wurdest, aber doch irgendwie das „dritte“ Rad warst. Du hattest damals schon viel Schlechtes erlebt und einige Eigenarten entwickelt, die den anderen nicht gefallen haben. Doch ich sah gleich, dass du sehr charakterstark warst und wollte es mit dir versuchen. Als Reitbeteiligung habe ich 2001 angefangen mich um dich zu kümmern. Dein Vertrauen zu gewinnen war gar nicht so einfach, doch als ich es geschafft hatte waren wir unzertrennlich. Wir haben so viel geschafft……. Ich weiß noch genau wie du, als ehemaliges Rennpferd, das Galopprennen auf dem Stoppelfeld verloren hast. Auf keinen Fall wolltest du Erster sein und deine Gruppe verlassen. Ich habe lange und viel mit dir gearbeitet, dir Vertrauen geschenkt und dein Vertrauen bekommen. Danach haben wir beide nie wieder ein Galopprennen verloren, bis zum Schluss hast du gekämpft und alle in deinem Schatten zurückgelassen.
Wir waren ein unschlagbares Team. Das sah auch dein damaliger Besitzer und so hat er dich 2003 in meine Hände gegeben und es war klar uns kann nichts mehr trennen. Als ich mal nicht bei dir sein konnte, weil ich im Krankenhaus war, warst du sehr nachtragend. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass die anderen Mädels nicht gut mit dir umgegangen sind. Es tat mir unendlich leid, aber ich konnte einfach nicht bei dir sein. Als ich aus der Klinik kam bin ich täglich auf Krücken zu dir gehumpelt, um dich zu sehen und zu versorgen. Obwohl die Ärzte mir keine großen Hoffnungen auf eine vollständige Genesung gemacht haben, hab auch ich gekämpft und du hast mir geholfen. Du bist an den unmöglichsten Stellen stehen geblieben, um mich aufsteigen zu lassen. Du bist supervorsichtig gelaufen damit ich ja nicht stürze. Und es hat sich gelohnt. Mein Knie ist besser verheilt als es je einer gedacht hat.
Jahre später konnte ich mich revanchieren. Du musstest in die Klinik. Du hattest Angst. Die neue Umgebung. Der wenige Auslauf. Ich war den ganzen Tag bei dir, nur in den OP durfte ich nicht. Aber als du wach wurdest war ich wieder da. Und auch dich haben wir wieder fit bekommen.
Ab 2012 konnten wir jährlich an die Nordsee fahren. Das war sicher unsere schönste Zeit. Unendliche Weite und Freiheit, so viel Platz zum Galoppieren und so viel gemeinsame Zeit. Du bist nie gerne Hänger gefahren, aber wenn es ans Meer ging kamst du nicht schnell genug rein.
Ich könnte noch so viele Erinnerungen schreiben, so viele Erlebnisse und so viele tolle Momente mit dir.
Fast 19 Jahre…….du warst immer für mich da, hast mir zugehört und mich getröstet. Du warst ein fester Bestandteil meines Lebens. Und nun bist du über die Regenbogenbrücke gegangen……überraschend und unerwartet. Auch wenn du dich an unsere Vereinbarung gehalten hast, dass du, wenn es so weit ist, vor und nicht nach einem Winter gehst. Wir waren uns eben viel zu oft einig.
Was bleibt sind viele schöne Erinnerungen und der kleine Trost, dass du den Weg im Beisein von deinem besten Freund Nero und mir angetreten hast. Auch er vermisst dich sehr, denn du hast ihm 13 Jahre lang zur Seite gestanden und ihn verteidigt. Du hast nicht nur bei mir eine große Lücke hinterlassen.
Für mich bist du das wertvollste Pferd der Welt. Du wirst immer einen großen Platz in meinem Herzen haben und ich werde dich nie vergessen. Eines Tages sehen wir uns wieder……..am Ende der Regenbogenbrücke und ich weiß du wirst dort, mit Freundin Anni, auf mich warten.
Davis Geschichte
Ein Teil von Daventas Geschichte, die immer ein Teil der Homepage war:
Daventa ist eine am 20.05.1994 geborene Traberstute und sicherlich meine größte Referenz. Sie ist mein erstes Pferd und obwohl sie nicht dem entspricht, was ich immer haben wollte, würde ich sie nie mehr hergeben. Ich habe Daventa zwei Jahre gepflegt, bevor ich sie vom Vorbesitzer übernommen habe.
Es folgt eine kurze Zusammenfassung, der Arbeit mit ihr und der Erfolge:
2003 habe ich Daventa nach zweijähriger Pflege von ihrem Besitzer übernommen. Wie fast alle meine Tiere war auch sie zuerst ein schwieriger Fall. Von ihrer Vergangenheit wusste ich nur, dass sie auf der Rennbahn trainiert, aber auf einem Privathof gehalten wurde. Sie wurde dann in private Hände verkauft, da sie das Qualifikationsrennen nicht schnell genug gelaufen war. Dann wurde sie nochmal verkauft, dort wurde sie schwer misshandelt und kam zum Vorbesitzer mit offenen Hüftknochen zurück. Dort habe ich sie kennengelernt.
Sie war total kopfscheu, überängstlich, wollte sich nicht vom Hof trennen und Pferdehänger waren für sie das Schlimmste. Es war schon eine Herausforderung sie in eine Box zu führen und raus war es auch nicht besser. Sie hatte Platzangst und stieg, wenn man sie rein führen wollte. Sie stellte sich stur, wenn sie raus sollte. Zu zweit ausreiten war in Ordnung. Aber sie wollte auf gar keinen Fall nach vorne. Sollte ihre Begleitung mal langsamer sein, blieb sie halt stehen. Kopf putzen oder entspannt halftern war nicht möglich. Über Dressur oder Springen brauchte man erst gar nicht nachdenken.
Es hat mich viel Arbeit und eine Menge Zeit gekostet. Aber wir haben alle Probleme in den Griff bekommen. Das größte Problem war natürlich die Box, da sie dort täglich rein und raus musste. Ich bin dann selbst zwei Mal am Tag zum Stall gefahren, damit ich mit ihr trainieren konnte. Da sie eine unvorteilhaft gelegene Box hatte, hat sie noch eine andere Box bekommen. Sie konnte jetzt ganz gerade rausgehen. Jegliches Training wurde jeden Tag wiederholt. Es ging jeden Tag an einem Pferdehänger vorbei (jedes Mal ein paar Zentimeter näher). Der Kopf wurde beim Heu fressen geputzt. Beim Ausreiten habe ich sie erst geführt und bin erst auf dem Rückweg aufgestiegen. Dann bin ich immer ein paar Meter eher aufgestiegen, bis es irgendwann ging. So konnte ich immer mehr Vertrauen aufbauen. Das Hänger-Training war dann nochmal sehr zeitintensiv, aber letztendlich ebenfalls erfolgreich. Bei der ganzen Arbeit ist eines ganz schnell klar geworden, ihre Platzangst wird sie nie ganz ablegen. Daher ist sie nach kurzer Zeit in einen Offenstall umgezogen. Diese Veränderung hat sich bis heute bewährt.
Nachdem ich Daventas Vertrauen für mich gewinnen konnte, war auch an ordentliche Dressurarbeit zu denken. Ich wollte mir einen Trainer dazu nehmen, gibt ja schließlich genug. Aber das war ein Trugschluss. Traber will nämlich kaum einer unterrichten. Ich habe zwei Reitlehrer gefunden (beide ohne Trainer-Schein) die mir wirklich helfen konnten. So habe ich mit der Hilfe von Trainern und meinem eigenen Verständnis fürs Pferd mit der Dressurarbeit begonnen. Natürlich habe ich auch keinen Westfalen aus meinem Traber gezaubert, aber nach ihren Möglichkeiten hat sie Lektionen bis Dressurklasse L gelernt. Und: Ja, auch Traber können einen ordentlichen Galopp haben. Parallel haben wir auch mit dem Springen angefangen. Dies war ebenfalls eine große Herausforderung, da sie aus Angst gerne mal einen „Full Stop“ hingelegt hat. Aber auch hier konnten wir bis Klasse A trainieren.
Nach den Trainingserfolgen kam dann auch der Wunsch mal auf einem Turnier zu reiten. Das haben wir dann auch getan. Wir waren erfolgreich auf WBO-Turnieren unterwegs. Siege und Platzierungen gab es in E-Dressuren, E-Springen, Caprili und Jump and Run. Da sie als Traber auf Turnieren nicht gern gesehen wurde, sind wir in der LPO nie gestartet. Außerdem haben wir an Orientierungsritten teilgenommen. Im April 2005 habe ich mit ihr an dem Lehrgang „Geländereiter Vfd“ erfolgreich teilgenommen und im Oktober 2005 haben wir erfolgreich das „Reitabzeichen IV FN“ gemacht.
Auch wenn es viel Zeit und Arbeit gekostet hat, habe ich es nie bereut. Denn es hat sich wirklich gelohnt. Jegliches Fehlverhalten hat sie abgelegt und sie liebt das Gefühl frei zu sein. Sie lebt seit Jahren im Offenstall. Ebenso liebt sie einen flotten Galopp durchs Gelände oder ein kleines Wettrennen, gerne auch gebisslos. Schon vier Mal waren wir gemeinsam an der Nordsee zum Wattreiten. Die Freiheit des Wattenmeeres wirkt bei ihr wie eine Verjüngungskur.
Aus gesundheitlichen Gründen sollte sie bereits Anfang 2010 in Rente gehen, aber sie weigert sich und fordert ihre Beschäftigung noch immer. Sie ist bis heute lernwillig, aufmerksam und will mir alles recht machen. Alles was sie dafür fordert ist ein Stück Freiheit und Sicherheit.
Nachdem wir eine Menge erreicht und erlebt haben, ist unsere Liste von Zielen immer kleiner geworden. Anfang 2012 stand dort nur noch ein Quartermile Rennen, einmal eine blaue Schleife gewinnen und ein gemeinsamer Wattritt darauf.
Im Juni 2012 und August 2013 sind wir dann endlich an die Nordsee gefahren. Wir hatten herrliches Wetter und für Daventa ist es eine wahre Verjüngungskur. Natürlich hatten wir ihren Freund Nero dabei.
Pfingsten 2014 sind wir dann noch einmal zum Turnier gefahren. Ziel war das Horse & Fun in Welver. Ein wirklich tolles Turnier. Ziel war das Quartermile Rennen. Ein weiterer Punkt auf der Liste. Es war ein langer Turniertag und bei fast 30 Grad habe ich auch lange überlegt zu starten. Aber am Ende haben wir es versucht, wenn auch nicht mit Vollgas, aber es hat uns irre viel Spaß gemacht.
Das Jahr 2015
Nun schreiben wir das Jahr 2015 und das Wort „Rente“ kennt Daventa noch immer nicht.
Über Vatertag sind wir noch einmal vier Tage an die Nordsee gefahren. Dieses Mal haben wir nicht nur Freund Nero, sondern auch Django mitgenommen. Allerdings hatten wir kein großes Glück mit dem Wetter, aber Spaß hatten wir trotzdem.
Das Wochenende in Cuxhaven war für Daventa sehr anstrengend und daher sollte sie beim diesjährigen Pfingstturnier in Welver nicht starten. Doch Daventa hatte andere Pläne. Nach vier Erholungstagen wollte sie dann doch wieder bewegt werden. Am Samstag lief sie so motiviert, dass ich mich entschloss, sie doch mitzunehmen. Zurückziehen konnte ich ja immer noch. Doch alles kam ganz anders.
Da ich kaum Fotos von Daventa und mir beim Springen habe, wollte ich noch einmal ein Springen gehen. Die Prüfung hieß „Jagd um Punkte“ und man musste in 90 Sekunden so viele Sprünge wie möglich absolvieren. Jeder Sprung hatte eine bestimmte Punktzahl, die Reihenfolge war egal. Ich wählte lange Wege und schöne Linien, da wir nicht mehr so regelmäßig trainiert hatten und ich sie nicht übermäßig belasten wollte. Sie sprang ruhig, konzentriert und fehlerfrei. Nach dem vierten Sprung wurde ich dann zum „Beifahrer“, keine schönen langen Linien mehr. Es wurde eher ein Zeitspringen. Lediglich einen Oxer haben wir ausgelassen (da konnte ich mich durchsetzen 😉 ). So kamen wir am Ende, mit dem besten Springen seit langer Zeit, noch auf den fünften Platz. Und auch wenn das für viele nichts Besonderes ist, da es keine Siegerschleife ist, für mich ist es etwas ganz Besonderes.
Am Nachmittag ging es dann ins Quartermile Rennen. Wie im Springen war auch hier die Konkurrenz groß. Nach dem tollen Springen konnte es für mich nicht mehr besser werden. Schon am Start merkte ich, dass Daventa die Strecke wiedererkannte. Sie wollte los. Und als das Startzeichen kam, gab es kein Halten mehr. In vollem Galopp sprintete sie los und legte am Ziel eine fast perfekte Bremse ein. Mit einer Zeit von 35,59 Sekunden belegten wir am Ende den achten Platz. Bei der Schleifenübergabe wurde ich dann berechtigterweise gefragt, warum Davi in Rente gehen soll. Die Siegerehrung ging dann einmal durch den Wassergraben. Und wie man auf dem Bild sehen kann, hat es einfach nur Spaß gemacht.
Unsere Liste ist nun fast abgearbeitet. Nur die blaue Schleife fehlt uns noch. Mal schauen, ob es noch ein nächstes Jahr in Welver gibt.
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Juni 2015
Nun scheint es doch so, als würde Davi ihre wohlverdiente Rente wollen. Derzeit ist sie das „Hofmaskottchen“. Am Nachmittag läuft sie frei auf dem Hof herum und schaut „nach dem Rechten“. Nur auf der Weide geht es noch ordentlich vorwärts.
Noch keine Rente in 2016
Nach einem langen Winter, kam Davi dann doch wieder zurück zur Arbeit. Vielleicht hat sie gehört, dass der nächste Nordseeurlaub anstand. Sie lief im Training, als wäre nichts gewesen. Um jegliches Risiko einer schwerwiegenden Erkrankung auszuschließen, ging es aber vor einer endgültigen Entscheidung zum Tierarzt. Ich wollte mir einfach noch einmal den Rücken anschauen und sehen, ob sie der Herausforderung noch einmal gewachsen ist. Nach einigen Röntgenbildern und ausreichender Physio gab es grünes Licht. Und so ging es auch im Mai 2016 wieder an die Nordsee.
Wir haben uns sogar noch ein Wettrennen mit einer Truppe Isländern geliefert. Und was soll ich sagen: Die Truppe sah ganz schön alt aus.
Wir haben einen schönen, aber ruhigen Sommer 2016 erlebt. Welver fiel für Davi in diesem Jahr aus, da ich sie nicht überfordern wollte.
Aber auf dem Stoppelfeld ließ sie sich auch in diesem Jahr nicht abhängen. Sie ist und bleibt eine Kämpferin, die nicht verlieren möchte.
2017 – unser letztes aktives Jahr
Wie so oft habe ich auch 2017 daran gedacht die Maus in Rente zu schicken, aber sie wollte das nie so richtig. Da der Nachwuchs aber ausfiel kam sie noch einmal mit nach Welver und was soll ich sagen, sie überraschte mich ein weiteres Mal:
Wie immer galt noch das Ziel eine blaue Schleife zu erreichen. Aber es sollte alles ganz anders kommen. 3 Prüfungen waren genannt:
1. Prüfung: Im Galopp in ein Stangendreieck, wenden und wieder raus. Hat sie super gemacht, nachdem sie sich die Konkurrenz ausführlich angesehen hat. Und schon sind wir überraschend Zweite geworden.
2. Prüfung: Im Galopp Fahnen von Eimer zu Eimer tragen. Das war in der Vergangenheit immer so eine Sache mit dem Halten bzw. den Tonnen. Aber auch hier zeigte sie sich super motiviert und wir machten keine Fehler. Wir waren eine 100tel zu schnell und somit kamen wir auf Platz 3 (knapp an blau vorbei).
3. Prüfung: Das Quater Mile Rennen war eigentlich immer unsere Lieblingsdisziplin, da man am Ende zum Halten parieren muss, was für die meisten Paare schwierig ist und dann wertvolle Zeit kostet. Wegen eines Unwetters wurde das Ganze in die Halle verlegt, was die Streckenführung durch die Wendungen deutlich schwieriger machte. Allerdings ging es nun auch um Technik und nicht nur ums schnell sein. Davi konnte sich wieder einige Starter ansehen und prägte sich die Linienführung scheinbar ein. Als wir dran waren gab sie alles und ich musste nur ganz wenige Hilfen geben. Zu meiner großen Überraschung gingen wir als Sieger aus dieser Prüfung hervor. Ein toller Tag. Und ich war mega stolz auf meine Pferdeoma.
Im Juni folgte nun der alljährliche Nordseeurlaub. Nach dem guten Abschneiden in Welver freute ich mich besonders auf diese Zeit. Neben Nero war auch noch eine Freundin mit Ihrer Reitbeteiligung mit von der Partie. Sie hatte eine junge Stute mit die ordentlich anzog und gerne wissen wollte, ob Daventa schneller ist. Ich war da sehr skeptisch, da sie schon ruhiger geworden ist und nicht mehr die jüngste war. Aber ich wollte sie selbst entscheiden lassen und stimmte einem Rennen in der Heide zu.
Auf einer langen, breiten Sandstrecke ließen wir die beiden laufen. Durch einen kleinen Fehlstart hatte die andere Stute einen kleinen Vorsprung. Ich erkannte mein „altes“ Pferd kaum wieder. Sie war kaum zu halten und wollte um jeden Preis an der Stute vorbei. Bereits nach kurzer Zeit hatte sie dies auch geschafft. Daventa schnaubte zufrieden und wir konnten den Ausritt gemütlich im Schritt fortsetzten. Ich hatte damit nicht gerechnet.
Kurz vor dem Urlaubsstall stieg ich ab, lockerte den Sattelgurt und wollte führen. Das tat ich in den letzten zwei Jahren immer, um sie zu entlasten. Dann kam der Schock, Davi stand plötzlich auf drei Beinen und brauchte gut 50 Meter, um einigermaßen lahmfrei zu laufen. Was war nur passiert? Auf dem Hof angekommen rief ich sofort den Tierarzt. Dieser konnte nichts weiter feststellen und empfahl sie am nächsten Tag nochmal zu reiten. Ich ritt sie eine halbe Stunde im Schritt und kam mit dem gleichen Ergebnis zurück. Nun ging es nach Bremen in die Klinik. Die Diagnose war niederschmetternd. Arthrose in verschiedenen Gelenken…. altersbedingt……nicht behandelbar, da eine OP bei den ganzen Baustellen wegfällt. Damit wurde ganz überraschend doch die Pflichtrente eingeleitet. Die nächsten Tage konnte sie so auf der Weide genießen.
Es war noch einmal ein erfolgreiches Jahr. Daventa hat Welver in einer Art und Weise gerockt, die ich nicht mehr erwartet hätte. Und ihre verdiente Rente hat sie mit einem letzten Sieg im Galopprennen eingeleitet. Sie ist und bleibt das beste Pferd der Welt.
Mittlerweile hat sie sich an die Rente gewöhnt. Ich merke an vielen Kleinigkeiten, dass sie alt geworden ist. Sie mag nicht mehr im Offenstall stehen, sondern nachts lieber in Ruhe in der Box. Tagsüber hat sie am liebsten nur ein oder zwei Pferde zur Gesellschaft. Auch bei schlechtem Wetter möchte sie lieber rein. Sie hat morgens manchmal Anlaufschwierigkeiten, aber das legt sich schnell wieder. Spaziergänge findet sie nach wie vor toll. Der Tierarzt hat gesagt, solange sie im Schritt nicht lahm läuft, kann sie mit ihren Erkrankungen leben, danach müsste man weitersehen. Ich hoffe sie kann noch lange schmerzfrei leben und den nächsten Sommer in vollen Zügen genießen.
